Croeso i Gymru!

 

 

Diesen Sommer sind wir endlich einmal wieder gemeinsam in den Urlaub gefahren. Das letzte Mal war vor 4 Jahren. Gründe, warum wir dies nicht häufiger machen, gibt es viele. Letztlich liegt es an unserer doch recht besonderen Familiensituation, weswegen wir viel Zeit und auch viel Geld benötigen, um doch einmal rauszukommen. Ehe das Urlaubsgefühl vom Alltagsstress überrollt wird, habe ich beschlossen es ganz schnell hier festzuhalten. Denn das hat es wirklich verdient!

 

Warum viel Zeit?

Oskar tut sich im  Vorfeld (also in der Urlaubsvorbereitung) und auch in den ersten Tagen danach immer sehr schwer damit, sich mit der Veränderung abzufinden. Er freut sich darauf, doch tut er sich unglaubich schwer, wenn es denn dann so weit ist – egal wie gut man ihn vorbereitet hat. Tim wiederum ist recht entspannt in der Vorvbereitungsphase und an an den ersten paar Tagen vor Ort. Doch nach ein paar Tagen, wenn Oskar sich gerade an die Umstellung gewöhnt hat, fängt Tim an, alles zu verarbeiten. Somit sind die ersten 4 Tage im Urlaub meist für alle sehr anstrengend und kräftezehrend. Und dasselbe ist dann meist auch der Fall, wenn es wieder daran geht, die Zelte abzubrechen und nach Hause zu fahren. Bereits ein paar Tage vor der Heimfahrt fängt bei Oskar die Verarbeitung an. Um dennoch als Familie das Gefühl von Urlaub zu bekommen, ein kleines bisschen Urlaubsgefühl, müssen wir mindestens 2 Wochen vor Ort sein. Denn mit 2 Wochen vor Ort haben wir dann in etwa eine Woche, in der die Kinder recht entspannt sind und sich auf die Eindrücke und Erlebnisse einlassen können.

Zeit ist Geld, das ist klar. Aber außerdem brauchen wir bei unserer Familie ja doch auch einiges an Platz. Nicht nur müssen wir 4 Kinder unterbekommen; Tim braucht meist sein eigenes Zimmer, damit er sich hin und wieder zurückziehen kann, in Ruhe einschlafen und aufwachen kann. Dazu kommt, dass wir uns in FerienWOHNUNGEN nicht wohl fühlen, da wir wissen wie laut es bei uns werden kann. Wenn wir damit beschäftigt sind, uns um unsere Kinder zu kümmern, dann möchten wir uns nicht auch noch Sorgen machen müssen, dass sich eventuell Nachbarn durch den Lärm der Kinder gestört fühlen könnten. Ein Garten wäre auch toll, damit sich so manche Lage schnell entschärfen lässt. Und, und, und….

 

Dazu kommt, dass die Jungs viel Gewohntes um sich herum benötigen, um die Urlaubszeit in der Fremde zu überstehen…weswegen für uns wohl Flugreisen eher nicht in Frage kommen.

 

Und wenn man dann auch noch den Hund mit dabei haben möchte, dann entwickelt sich die Suche nach einer passenden Unterkunft in einer Gegend, in die wir Eltern gerne möchten, schon machmal fast zur Utopie.

 

Dieses Jahr haben wir es aber dennoch wieder gewagt. Und zwar nach Wales. Das Land ist für uns nicht unbekannt. In Südwales haben Michael und ich bereits gelebt und lieben diesen Fleck unserer Erde. Bereits vor 4 Jahren – unserem letzten ‘richtigen’ Urlaub haben wir in Südwales verbracht und die Jungs schwärmen bis heute davon.

 

EIGENTLICH hatte ich so gerne nach Cornwall gewollt.

Es ist eine der Gegenden in UK in denen ich noch nie war, aber so, so gerne einmal hinwürde. Aber eine ausgiebige Suche nach Ferienhäusern ergab, dass wir es uns schlicht nicht leisten können! Als uns dann meine Studienfreundin in Südwales anbot, dass wir deren Haus für eine Woche nutzen könnten (während sie selber im Urlaub sind), beschlossen wir, die andere (erste) Woche in Nordwales zu verbringen.

 

 

Hier, in Nordwales, fing also unser Urlaub an.

 

Llanfairfechan

 

Unser Ferienhaus lag in dem beschaulichen Ort Llanfairfechan, am Rande des Snowdonia National Parks. Ein wirklich süßer Ort, der auch die nötigsten Geschäfte bietet. Von hier aus kann man sehr leicht die verschiedensten Ziele erreichen. Das Haus würde vielleicht keinem ‘deutschen Standard’ entsprechen, aber es hatten alles was wir brauchten (sogar einen sehr schönen, kleinen Garten). Das wichtigste für mich persönlich allerdings, eine gute Dusche (!!!) war vorhanden! Wir haben uns hier jedenfalls alle sehr wohl gefühlt!

 

Es gab direkt in Fußnähe eine Strand, der auch für Hunde erlaubt war. Ein paar Take-aways, ein paar Geschäfte, Pubs, und ringsherum herrliche Natur! So haben wir an unserem ersten Tag erst einmal den Ort und den Strand erkundet, und uns am Ende des Tages mit einem Take Away belohnt.

 

 

 

 

 

Die weitere Planung haben wir dann ein wenig von der Wettervorhersage abhängig gemacht. Naja, eigentlich müssen wir immer einen Plan A, Plan B und am besten auch einen Plan C haben. Je nachdem wie sich das Wetter entwickelt, aber auch je nachdem wie es sich für die Kinder gestaltet. Lieber haben wir im Vorfeld ein wenig mehr Vorbereitung, mehrere Alternativen in petto, als dass eins der Kinder mit einer Aktivität überhaupt nicht zurecht kommt und wir erst reagieren können wenn es zu spät ist.

 

 

Conwy

 

Am nächsten Tag sind wir vormittags in die kleine mittelalterliche Stadt Conwy gefahren. Von unserem Ferienhaus waren es nur ca 10 Minuten Fahrt. Schon die Anfahrt in die Stadt ist beeindruckend. Als erstes sieht man das große Stadttor und die gut erhaltene Stadtmauer. Mit dem Auto fährt man im One Way System um die Stadt herum. Geparkt haben wir direkt bei der Burg, dem Conwy Castle. Unglaublich eigentlich, dass wir mit unserem dicken Bus dort einen Parkplatz gefunden haben.

 

Die Burg selber war schon wirklich ein tolles Erlebnis. Michael war schweißgebadet, da er ständig davon ausging, eines der Kindern würde abstürzen. In Deutschland wäre tatsächlich alles sicherlich wesentlich besser gesichert (oder komplett abgesperrt und unzugänglich), und so musste man wirklich zu jeder Zeit alle Kinder gut im Blick haben. Auf der anderen Seite konnten die Kinder so alles einzigartig erkunden. So viele Türme, die man von ganzz oben bis unten erklimmen konnte. Wirklich beeindruckend!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Michael und ich wären anschließend sehr gerne noch auf die (sehr gute erhaltene) Stadtmauer gestiegen, auf der man einen guten Teil der Stadt zu Fuß umrunden kann. Die Kinder hatten aber genug, und so ging es zurück.

 

 

Aber Falls

 

 

Wie schon geschrieben, der Ort Llanfairfechan war wirklich sehr angenehm. Was uns besonders gefallen hat waren die Nachbarn. Denn diese waren alles wirkliche ‘locals’, und unheimlich freundlich! Da wir ja regelmäßig mit Charlie draußen waren, sind wir den Locals deswegen auch häufig begegnet. Man wurde stets sehr freundlich begrüßt, in ein Gespräch verwickelt, und uns wurden so Ausflugsziele gegeben, von denen wir sonst wohl nichts gehört hätten. Eins dieser Ziele, das auch bei den Kindern immer in Erinnerung bleiben wird, waren die Aber Falls.

 

Die Hinfahrt war mit unserem dicken Auto doch sehr abenteuerlich, da wir auf einer Straße, auf der uns theoretisch (und auf der Rückfahrt auch ‘praktisch’!) andere Autos entgegenkommen können, so schon kaum durchkamen. Auch war es ein gutes Stückchen zu laufen, bis man bei den Wasserfällen ankam, aber es war jeden Schritt wert! Anfangs haben sich die Jungs (Julia ist munter Charlie und den großen Brüdern hinterher) noch beschwert. Aber sobald ich ihnen, in der Entfernung, schon den Wasserfall zeigen konnte, da wußten sie warum wir da waren. Von da an hat Tim es als große Expedition gesehen und die anderen beiden mit seiner Begeisterung und Aufregung angesteckt.

 

Endlich an den Aber Falls angekommen, war sogar Frederik davon überzeugt worden, dass sich der Weg gelohnt hatte. Und so verbrachten wir alle reichlich Zeit hier, damit die Kinder und Hund im Wasser spielen konnten und wir alle die herrliche Umgebung genießen konnten.

 

 

Tim hat dieser Ausflug so viel Spaß gemacht, dass er am liebsten jeden Tag wieder hierher gekommen wäre. Aber wir hatten ja nur eine Woche hier und so viel Schönes zu sehen!

 

 

 

 

 

 

 

 

Anglesey

 

 

Nach Anglesey hatte ich sehr gerne gewollt, da es unheimlich schön sein soll. (Wusstet ihr, dass auch Price William und seine Kate hier gewohnt haben, bis sie in den Kensington Palace gezogen sind?)  Da die Jungs in Wales unbedingt auch an den Strand wollten um zu schwimmen, und es auf Anglesey den nächsten Laden mit Wetsuits gab (Tim brauchte einen neuen, da er so in die Höhe geschossen ist), und es zufällig direkt dort auch einen hundefreundlichen Strand gab, verbrachten wir also einen wunderschönen Tag dort.

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt hatte man in Wales wirklich nicht das Gefühl, dass die ‘Hundestrände’ die Strände waren, an die eigentlich nieman anders möchte. Und dieser Strand hier, in Rhosneigr, war einfach nur schön! Ruhig, sandig, schöne Sicht in alle Richtungen. Allesamt waren abends glücklich, aber k.o..

 

Auf dem Rückweg konnte ich es mir natürlich auch nicht nehmen lassen, einen Schnappschuss vor dem Bahnhof in Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch (oder so ähnlich :-D) zu machen. Dieser Ort hat wohl einen der längsten Namen der Welt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Sygun Copper Mine

 

 

 

Der nächste Tag war ein Regentag. Den Tag zu Hause verbringen, vor allem in fremder Umgebung und recht engem Ferienhaus, war für uns keine Option. Spätestens nach ein paar Stunden wäre es hier eskaliert. Es gab zwar in der Umgebung auch Schwimmbäder und Indoor Spielplätze, jedoch taten wir uns mit ‘so etwas’ irgendwie sehr schwer. Wir dachten, wenn schon unterwegs, möchten wir zumindest versuchen, den Kindern die Kultur und die Vergangenheit des Landes ein wenig näher zu bringen. Mitten im Snowdonia National Park gibt es die Sygun Copper Mine. Auch hier ist allein der Weg (die Fahrt) dorfthin ein Besuch wert. Die Mine wird zu Fuß, und auf eigene Faust, erkundet. Theoretisch hätte sogar Charlie mitgedurft, aber ich bezweifel, dass er sich die steilen Metalltreppen hinaufgetraut hätte. Es waren aber tatsächlich einige Hunde mit in der Mine!

 

Man kann sich so viel Zeit lassen wie man mag, an einigen Stationen kann man sich etwas zur Vergangenheit der Mine anhören, und auch Höhlen mit Stalagmiten und Stalaktiten bewundern.

 

Tim, der nicht der größte Freund von Höhen, Tiefen und Dunkelheit ist (oder wie Michael sagt ‘Höhlenangst 😉 ) war allerdings froh, als wir wieder über Tage waren. Vor allem, als uns dann eine unglaubliche Sicht über den Snowdonia National Park erwartete.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend liefen wir den Berg über Tage wieder runter zum Visitor Centre, in dem sich auch ein kleines Cafe befindet. Hier wurden Michael und ich also mit einem Cafe Latte, und die Kinder mit einem Eis (Laktase und Fructaid Tabeletten sei Dank) belohnt. Diese haben wir auch draußen, in wunderschöner Umgebung, genossen….bis das Gewitter anfing. Also machten wir uns schnell auf den Weg zurück zum Auto und ließen den Tag gemütlich im Ferienhaus in Llanfairfechen ausklingen.

 

Im nächsten Teil berichte ich dann über den nächsten Geheimtipp eines Locals aus Llanfairfechan (mein ABSOLUTES Highlight der Woche!), sowie den Llanberis pass, das Schiefer Museum und unsere Fahrt weiter nach Südwales berichten.

 

Als Abschiedsgruß hier schon einmnal ein Ausschnitt unserer Fahrt zurück von der Kupfer Mine nach Lllanfairfechan 🙂